EU AI ACT
dataholix solutions GmbH

Autor: dataholix solutions GmbH

Veröffentlicht am: 26.02.2025

EU AI ACT

EU AI Act – Die neue KI-Verordnung der EU


Die Europäische Union hat mit dem EU AI Act ein umfassendes Regelwerk für Künstliche Intelligenz (KI) geschaffen, das den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von KI-Systemen regelt. Doch was bedeutet das konkret für Unternehmen, Entwickler und Nutzer? Wer sich frühzeitig vorbereitet, kann nicht nur Risiken minimieren, sondern auch Wettbewerbsvorteile sichern.


Wesentliche Aspekte und Termine


Die Verordnung tritt schrittweise in Kraft:


  • Ab 2. Februar 2025 gelten erste Vorschriften.
  • Ab 2. August 2025 folgen weitere Bestimmungen, insbesondere für allgemeine KI-Modelle.

Die Regelungen betreffen verschiedene Akteure, darunter Anbieter, Hersteller, Importeure, Händler und betroffene Personen innerhalb der EU.


Zentrale Bestimmungen


Unternehmen sind verpflichtet, ihre Mitarbeiter im Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu schulen und deren Kompetenz nachzuweisen. Der Datenschutz bleibt ein zentrales Thema, weshalb insbesondere die Bestimmungen der DSGVO gemäß Artikel 12 eingehalten werden müssen. Jedes KI-System muss einer umfassenden Risikobewertung unterzogen werden, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. Hochrisiko-KI unterliegt zusätzlichen Anforderungen und muss vor dem Einsatz in einer EU-Datenbank gemäß Artikel 71 registriert werden


Konkrete Veränderungen für Unternehmen und Vorbereitung


Unternehmen müssen ihre Prozesse anpassen, insbesondere wenn sie KI-Systeme entwickeln oder nutzen. Dazu gehören:


  • Neue Dokumentations- und Transparenzpflichten
  • Mitarbeiterschulungen zur KI-Kompetenz
  • Risikobewertungen für KI-Systeme
  • CE-Kennzeichnung & EU-Konformitätserklärung für High-Risk KI

Empfohlene Maßnahmen zur Vorbereitung


  • Einführung eines Risikomanagement-Systems
  • Regelmäßige Audits der genutzten KI-Anwendungen
  • Enge Abstimmung mit Rechts- & Datenschutzexperten
  • Nutzung von AI Regulatory Sandboxes zum Testen neuer Systeme

Verpflichtungen und Maßnahmen für Unternehmen


Unternehmen müssen klare Richtlinien für den KI-Einsatz entwickeln. Für Hochrisiko-KI sind zusätzliche technische Dokumentationen nach Annex IV erforderlich, wobei KMUs von einer vereinfachten Variante profitieren. Wichtig sind zudem die EU-Konformitätserklärung und CE-Kennzeichnung, die entweder physisch oder digital vorliegen müssen. Anbieter und Betreiber bestimmter KI-Systeme unterliegen strengen Transparenzpflichten und müssen Nutzer über die Funktionsweiseder eingesetzten KI informieren.


Governance und Durchsetzung


Die Europäische Kommission baut mit dem AI Office eine zentrale Stelle für die Regulierung und Überwachung von KI auf. Ein Advisory Forum berät die Kommission in technischen Fragen, während die einzelnen Mitgliedstaaten Marktüberwachungsbehörden benennen, die für die Einhaltung der Verordnung verantwortlich sind.


Zukünftige Regelungen ab 2. August 2025


Ab August 2025 gelten zusätzliche Vorschriften für KI-Modelle mit allgemeinem Verwendungszweck, beispielsweise für fortschrittliche Sprachmodelle oder automatisierte Entscheidungsprozesse. Dazu gehören die Offenlegung der Trainingsdaten und Algorithmen, der Nachweis von Maßnahmen zur Risikominimierung sowie die Einhaltung ethischer und rechtlicher Standards. Unternehmen sollten sich frühzeitig auf die neuen Dokumentations- und Berichtspflichten einstellen.


Förderung von Innovation


Um Innovationen zu unterstützen, werden in den Mitgliedstaaten AI Regulatory Sandboxes eingerichtet, die eine kontrollierte Testumgebung für neue KI-Technologien bieten. Insbesondere KMUs erhalten bevorzugten Zugang zu diesen Testfeldern, um ihre KI-Lösungen unter realistischen Bedingungen zu erproben.


Fazit


Der EU AI Act stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, eröffnet aber auch bedeutende Chancen für Innovation und eine verantwortungsvolle KI-Entwicklung. Die neuen Regelungen erfordern proaktives Handeln, um die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig Wettbewerbsvorteile zu sichern. Unternehmen sollten keine Zeit verlieren und frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um ihre KI-Strategie anzupassen, Mitarbeiterschulungen durchzuführen und die erforderlichen Compliance-Strukturen zu etablieren. Wer jetzt handelt, kann nicht nur Risiken minimieren, sondern auch das volle Potenzial Künstlicher Intelligenz nutzen und sich als Vorreiter in einem zukunftsweisenden Markt positionieren.

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